Die angekündigte Schließung von bundesweit 62 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof, darunter hier in Düsseldorf die beiden großen Häuser an der Schadowstraße (Karstadt), und am Wehrhahn (Kaufhof) und dazu noch die Filiale von Karstadt Sports an der Tonhallenstraße mit dem Verlust von mehreren hundert Arbeitsplätzen machen betroffen und wütend .
Immobilienpoker untergräbt das Warenhausgeschäft
Die derzeitige Coronakrise ist nicht die Ursache der Krise von GKK, allenfalls der Auslöser. In dem sich über Jahre hinziehenden Hin- und Herschieben der Warenhäuser von Karstadt und Kaufhof zwischen verschiedenen Finanzinvestoren stand nicht eine Stärkung des Warenhausgeschäftes im Visier, sondern die lukrativen Immobilien in bester Innenstadtlage. Trotz jahrelangen Verzichts der Beschäftigten auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld wurde weiter Personal abgebaut, „verschlankt“. Das „Pfund“ der Kaufhäuser gegenüber dem online-Handel, nämlich einer qualifizierten Kundenberatung, wurde nicht genutzt, das Warenangebot wurde vom breiten Haushaltsbedarf zum gehobenen und Luxusbedarf verändert. Absurd für Düsseldorf ist dabei noch, dass die Innenstadt und insbesondere die Schadowstraße durch den Bau der teuren Wehrhahn-Linie, eines Autotunnels und der Neutrassierung der Nord-Süd-Straßenbahnlinien fußgängerfreundlicher und dadurch kundenfreundlicher werden soll.
Kontrolle und Mitbestimmung statt Schließung und Entlassung
Es zeigt sich wieder, dass ein Wirtschaftssystem, das auf kurzfristigen Maximalprofit ausgerichtet ist, nicht den Menschen, seien es Beschäftigte, Kunden oder dem einfachen „ehrlichen Kaufmann“ nützt. Finanzaufsicht und Mitbestimmung durch Beschäftigte und die Öffentlichkeit, gegebenenfalls auch Enteignung sind notwendig um Schließungen und Entlassungen zu verhindern und der Verödung der Innenstädte entgegen zu wirken.