Iranische und Irakische Linkskräfte zum Drohnen-Angriff in Bagdad

Über­setzung von zwei Erklä­rungen ira­ni­scher Links­kräfte zu dem von Trump befoh­lenen Drohnen-Angriff in Bagdad und die Reaktion des ira­ni­schen Regimes darauf

Iranische Friedensvereinigung verurteilt den provokatorischen US‑Drohnen-Angriff in Bagdad und ruft zu einem Ende der Spirale der Gewalt auf

Die Ermordung von Qassim Solaimani, dem Kom­mandeur der Al-Quds-Spe­zi­al­ein­heiten des Korps der Isla­mi­schen Revo­lu­ti­ons­garden (IRGC), bei einem Luft­an­griff auf einen Konvoi von Fahr­zeugen im Flug­hafen von Bagdad am heu­tigen frühen Morgen hat eine ange­spannte und extrem unbe­ständige Situation im Mitt­leren Osten geschaffen.

Dies, stellt die Ver­ei­nigung für die Ver­tei­digung von Frieden, Soli­da­rität und Demo­kratie – Iran (ADPSD) fest, hat auf Geheiß der höchsten Ebenen der US-Admi­nis­tration unter Ver­letzung der Sou­ve­rä­nität der Republik Irak und unter Verstoß gegen das inter­na­tionale Recht statt­ge­funden. Das theo­kra­tische Régime in Teheran hat eine drei­tägige Trauer erklärt und mit ent­schie­dener Ver­geltung gedroht. Eine bisher noch unbe­stä­tigte Anzahl von ira­ni­schen, ira­ki­schen und liba­ne­si­schen Mili­tär­führern wurden bei diesem bei­spiel­losen und pro­vo­ka­tiven Angriff in den frühen Mor­gen­stunden des Freitag gleich­falls getötet. Die ADPSD ver­ur­teilt einen kri­mi­nellen Akt des US‑Imperialismus, der die Span­nungen in einer bereits höchst gefähr­lichen und unsta­bilen Situation weiter erhöhen wird,

Die ADPSD hat ihre schwere Besorgnis über die Folgen dies kal­ku­lierten Aktion zum Aus­druck gebracht, die höchst­wahr­scheinlich weitere Mili­tär­ak­tionen aus­lösen wird, die die Region in eine weitere Spirale der Gewalt stürzen werden.

Die ADPSD ist der Meinung, dass unge­achtet jed­weder Recht­fer­tigung, die auch immer vor­ge­bracht werden mag, wenn ein Krieg oder mili­tä­ri­scher Kon­flikt zwi­schen dem Iran und den USA statt­findet, dies ein Desaster für das ira­nische Volk und für die Kräfte für Frieden und Fort­schritt in diesem Land sein wird.

Der Iran leidet bereits unter läh­menden Wirtschafts‑, Bank- und Wäh­rungs­sank­tionen, die seine Wirt­schaft zer­stört haben. Jeder Krieg gegen den Iran wird unver­mei­dolich den Zugriff des theo­kra­ti­schen Regimes ver­stärken und damit den Kampf des Volkes für Men­schen­rechte, demo­kra­tische Rechte und soziale Gerech­tigkeit schwächen.

Die ADPSD ist über­zeugt, dass es keine Lösung für die Krise im Mitt­leren Osten geben kann, solange eine Reihe von Staaten in «zer­stö­re­rische Stell­ver­tre­ter­kriege für die Vor­herr­schaft und die För­derung des Ein­flusses reak­tio­närer Regimes ein­schließlich Israel, Saudi-Arabien, Türkei und Iran» ver­wi­ckelt bleiben.

Der Mittlere Osten kann und sollte eine Zone des Friedens und der Ent­spannung werden, nicht eine des Krieges und der Zer­störung. Dies kann nur geschehen, wenn der aggres­siven Politik des USA-geführten Welt­im­pe­ria­lismus und allen reak­tio­nären kriegs­trei­benden Kräften in der Region Einhalt geboten wird. Die ADPSD ist der Meinung, dass der erste Schritt dafür die Schließung aller Mili­tär­basen der USA und Groß­bri­tan­niens in und rund um die Region sein muss.

ASPSD Iran
3. Januar 2020

(ent­nommen aus «Morning star», 3. Januar 2020)


Erklärung des Zentralkomitees der Tudeh-Partei des Iran

Es ist dringend erfor­derlich, die Bemü­hungen zur Wahrung des Friedens in der Region zu inten­si­vieren und sich der aben­teu­er­lichen und gefähr­lichen Politik des US-Impe­ria­lismus entgegenzustellen!

Laut den Nach­rich­ten­agen­turen der Welt wurden Qasem Sol­eimani, Kom­mandeur der Quds-Streit­kräfte des Korps der Isla­mi­schen Revo­lu­ti­ons­garden des Iran (IRGC), Abu Mahdi al-Mohandis, Chef der Kataib-His­bollah-Milizen und stell­ver­tre­tender Befehls­haber der ira­ki­schen Volks­mo­bi­li­sie­rungs­kräfte sowie eine Reihe von Iranern, Irakern und Liba­nesen im gleiuchen Konvoi bei einem Luft­an­griff nahe des Flug­hafens von Bagdad getötet. Die Ermordung von Qasem Sol­eimani auf Befehl von US ‑Prä­sident Donald Trump in klarer Ver­letzung der natio­nalen Sou­ve­rä­nität des Irak und des gesamten Völ­ker­rechts stellt zwei­fellos eine töd­liche Gefahr für die Region dar.

Ali Kha­menei, der oberste Führer des Regimes im Iran, ver­öf­fent­lichte nach dem Vorfall eine Bot­schaft, in der drei Tage öffent­liche Trauer im Land ange­kündigt wurden und er schrieb: «Eine harte Rache erwartet die Ver­brecher, deren schmutzige Hände mit seinem [Sol­ei­manis] Blut und dem Blut anderer Mär­tyrer des Vor­gangs in der ver­gan­genen Nacht beschmutzt sind».

Der ira­kische Pre­mier­mi­nister Adel Abdul Mahdi ver­ur­teilte die Ermordung von Qasem Sol­eimani und Abu Mahdi al-Mohandis und erklärte in seiner Stel­lung­nahme den Luft­an­griff auf den Flug­hafen Bagdad zu einer «feind­liche Aktion» und zu einer Ver­letzung der ter­ri­to­rialen Inte­grität dieses Landes, die zu einem Krieg im Irak, der Region und der Welt führen könnte. Die IRGC (Isla­mi­schen Revo­lu­ti­ons­garden) warnten ebenso in einer Erklärung, dass die Ermordung von Qasem Sol­eimani bei dem US-Angriffs «ent­gegen den damit ver­folgten Absichten und Zielen» neue Fronten gegen die Ver­ei­nigten Staaten und Israel in der Region und in der ganzen Welt eröffnen werde.

In den letzten Monaten hat die Tudeh-Partei des Iran kon­ti­nu­ierlich und häufig vor der Gefahr der aben­teu­er­lichen Politik des US-Impe­ria­lismus und seiner Ver­bün­deten gewarnt – ein­schließlich der reak­tio­nären Regierung von Saudi-Arabien und der ras­sis­ti­schen Regierung Israels – ebenso wie vor der unüber­legten und inter­ven­tio­nis­ti­schen Politik des ira­ni­schen Regimes in der Region, ein­schließlich im Irak und im Libanon, was in den letzten Monaten ver­breitete Pro­teste der Bevöl­kerung gegen aus­län­dische Ein­mi­schung und ins­be­sondere die Ein­mi­schung des ira­ni­schen Regimes her­vor­ge­bracht hat.

Die Tudeh-Partei des Iran, die diesen Akt des Ter­ro­rismus der Trump-Admi­nis­tration anprangert – der ein Zeichen für ihre fla­grante Miss­achtung des Völ­ker­recht ist -, ist der Meinung, dass alle Anstren­gungen unter­nommen werden müssen, um die Eska­lation der Krise in der Region und die Stei­gerung der Span­nungen zu gefähr­lichen mili­tä­ri­schen Kon­flikten zu verhindern.

Es ist auch not­wendig zu betonen, dass Krieg und mili­tä­rische Kon­flikte in der Region nur für die reak­tio­närsten und volks­feind­lichsten Kräften in der Region und auf der ganzen Welt von Vorteil sind und gegen die Inter­essen der Nation und der arbei­tenden Bevöl­kerung gerichtet sind.

Die Aktion der Trump-Admi­nis­tration findet statt, während er wegen seines Macht­miss­brauchs kurz vor einem Ver­fahren zur Amts­ent­hebung im US-Senat steht und die Ame­ri­kaner in ein Wahljahr ein­ge­treten sind.

Im Iran war unser Volk – das genau weiß, welche Kata­strophen der Krieg in der Ver­gan­genheit in unserer Heimat aus­gelöst hat – immer besorgt über die Aus­sicht auf einen wei­teren Krieg. Die Ent­wicklung einer natio­nalen Not­stands- und Kriegs­si­tuation im Iran – zu dem Zeit­punkt, da die wach­sende Volks­be­wegung in den letzten Monaten eine ernst­hafte Her­aus­for­derung für das theo­kra­tische Régime dar­stellte – wird als Vorwand genutzt werden, um die Atmo­sphäre der Unter­drü­ckung und des Terrors in Iran zu ver­schärfen. Eine Not­stands­si­tuation im Land wird zu stren­geren und här­teren Bedin­gungen für jeg­liche Mei­nungs­äu­ßerung sowie zu stren­geren Kon­se­quenzen für eine solche Äußerung führen. Im Gegensatz zur Aus­sicht von Kräften wie den Mon­ar­chisten und der PMOI – die als Agenten der Trump-Admi­nis­tration handeln und US-Mili­tär­in­ter­ven­tionen gegen unser Hei­matland ver­langen (uznsere Partei weiß das), wird die Ver­schärfung der mili­tä­ri­schen Kon­flikte mit Sicherheit die Bevöl­kerung des Iran und Irak mehr als irgend­etwas anderes schaden; genau die Men­schen, die seit Jahren die Haupt­opfer der Politik der reak­tio­nären Kräfte und des US‑Imperialismus sind.

Die Tudeh-Partei des Iran ruft alle fort­schritt­lichen, frei­heits­lie­benden und fried­lie­benden Kräfte des Iran, der Region und der ganzen Welt auf, ihre Anstren­gungen zur Mobi­li­sierung der Welt­öf­fent­lichkeit gegen die Eska­lation der Span­nungen und der gefähr­lichen und töd­lichen mili­tä­ri­schen Kon­flikte in der Region zu ver­stärken. Den reak­tio­nären und volks­feind­lichen Führern des herr­schenden Regimes im Iran und der US-Regierung darf nicht gestattet werden, die Region des Mitt­leren Ostens einmal mehr in Feuer und Blut zu treiben mit einem wei­teren ver­hee­renden Krieg. Der Kampf für den Erhalt des Friedens und den Stopp der kriegs­trei­benden Kräfte in der Region des Mitt­leren Ostens ist für die Ver­tei­digung der Inter­essen der ira­ni­schen Werk­tä­tigen und der ira­ni­schen Nation von aller­größter Bedeutung.

Zen­tral­ko­mitee der Tudeh-Partei des Iran

3. Januar 2020
(Unaut­ho­ri­sierte Übersetzuung)

Quelle für Text und Bild:
 eng­lisch­spra­chige Homepage der Tudeh-Partei


Die Erklärung des Politbüros KP Irak

03.01.2020 | Die Ira­kische Kom­mu­nis­tische Partei, ver­ur­teilt die Tötung füh­render Per­sön­lich­keiten von «Al-Hadsch Al-Shaabi» durch Ame­ri­ka­nische Kräfte. Dieser Angriff auf die ter­ri­to­riale Sou­ve­rä­nität des Iraks stellt eine ernst­hafte Eska­lation dar, die die Spannung in der Region und im Irak erhöht, wodurch die Chance auf einen bewaff­neten Angriff ver­schärft wird. Wir sehen, dass die Reihe gefähr­licher Ereig­nisse darauf hin­deutet, dass der Irak immer mehr zu einem Schau­platz zur Bei­legung inter­na­tio­naler Kon­flikte wird, wofür die Bevöl­kerung einen hohen Preis zahlt und zahlen wird. Es erfordert das Enga­gement aller natio­nalen Mächte innerhalb des Iraks um zu ver­hindern, dass der Irak in diesem regio­nalen Kon­flikt hin­ein­ge­zogen wird.

In den letzten 16 Jahren, haben die Regie­renden im Irak dazu bei­getragen, dass die Sou­ve­rä­nität des Staates beein­trächtigt wurde. Zudem wurde der Irak stell­ver­tre­tender Schau­platz für den Kon­flikt aus­län­di­scher Mächte. In dieser heiklen Situation ist es not­wendig, dass der Irak eine geschlossene nationale Haltung gegenüber jeder aus­län­di­schen Ein­mi­schung, egal welcher Seite, bewahrt. Nur so kann die Innere und äußere Sicherheit des Iraks und eine unab­hängige nationale Ent­schei­dungs­gewalt gewähr­leistet werden. Was unser Land von unmit­telbar bevor­ste­henden Gefahren umgibt, ruft uns erneut dazu auf die Bedeutung eines umfas­senden Wandels bezüglich des Regie­rungs­systems, welches unter einem Quo­ten­system und Kor­ruption leidet, aufzuzeigen.

Quelle: Ira­kische Kom­mu­nis­tische Partei