Razzia in Gerresheim
am 5. Mai 1933
Die DKP Gerresheim ehrte den Widerstand gegen die Faschisten mit einem Gebinde roter Nelken, das jetzt unter einer Gedenktafel am «Heyebad» angebracht wurde. Vor 85 Jahren, am 5. Mai 1933, war das «Heyebad», eine Einrichtung der Gerresheimer Glashütte mit Duschen und Wannenbädern für die Glasmacher, ins Zentrum des Widerstands gelangt, den die Nazis – vergeblich – zu brechen versuchten.
Bei den Reichstagswahlen im November 1932 und im März 1933 wurde die NSDAP im bürgerlichen Obergerresheim favorisiert, während sich die KPD in dem Arbeiterviertel Untergerresheim behauptete. Diese Schmach wollten die Nazis mit der Razzia von Gerresheim brechen, indem sie mit über 3000 Mann von SA, SS, Stahlhelm, Hilfspolizisten das Arbeiterviertel umstellte und durchkämmte. Am «Heyebad» wurden die Genossen aus dem Widerstand zusammengetrieben und anschließend in einem «Schandmarsch» nach Düsseldorf geprügelt.
Alwin Wesch, der NSDAP-Ortsgruppenleiter, schrieb: «Gerresheim ist für Adolf Hitler erobert!» Er irrte sich, jedenfalls was Untergerresheim anbelangte, denn der Widerstand ging in ungebrochener Weise weiter. Auch nach 1945 blieb die Würdigung des Widerstandes eine dauerhafte Aufgabe: Auf Vorbehalte von bürgerlicher Seite stieß die Initiative von Günter Bischoff, dem damalige Vertreter der DKP im Gerresheimer Rathaus, eine Gedenktafel am «Heyebad» anzubringen: Die Inschrift lautet «Zu Ehren der Opfer des Naziregimes 1933 bis 1945».
Uwe Koopmann
Fotos: Bettina Ohnesorge