Neue Fotomontagen von Werner Burkard

Bibliotheksleiterin Marion Meier-Esser im angeregten Gespräch mit Werner Burkard und dem Musiker Michael Lembach mit Gitarre.
Biblio­theks­lei­terin Marion Meier-Esser im ange­regten Gespräch mit Werner Burkard (rechts) und dem Musiker Michael Lembach (Gitarre)

Für eine politische Kunst

Die Stadt­teil­bü­cherei in Düs­seldorf-Ger­resheim zeigt Kunst mit einem Anspruch, der anders ist «als in einem Museum auf dem Arsch zu sitzen.» Einer der Künstler, die für eine poli­tische Kunst stehen, ist Werner Burkard, der seine Foto­mon­tagen bis zum 15. Juli in der Bücherei an der Heye­straße 4 zeigt. Burkard bezieht sich dabei auf den schwe­di­schen Künstler Claes Oldenburg (geb. 28. Januar 1929 in Stockholm), der eben­falls ver­fremdend mon­tierte. Weitere Bezüge zu John Heart­field, Klaus Staeck oder Jean Ziegler («Es gibt kein rich­tiges Leben im fal­schen, wie Adorno sagt, keine Enklave des Glücks in einer Welt voller Schmerz.»

In seinen Foto­mon­tagen greift Burkard Sujets aus der unmit­tel­baren Umgebung auf, etwa die Stra­ßenbahn 709, die sich von Düs­seldorf kommend voller Kultur Ger­resheim nähert. Dabei bleiben die Arbeiten nicht hei­melig. Sie kratzen an den Kapi­tal­in­ter­essen, die die Kultur domi­nieren (wollen). Düs­seldorf bleibt nicht ohne Schrammen. Sein Radius fasst weiter. Schon seine ersten Arbeiten behandeln das Ver­hältnis von Bürger und Staat: »Mir per­sönlich ist beson­derster der große Einsatz von Poli­zei­kräften bei der Räumung der Suit­ber­tus­straße in Erin­nerung geblieben.» Weiter geht es um die ganz Bun­des­re­publik mit B wie Banane.

Die Aus­stellung wird im Rahmen der «Kunst­meile Ger­resheim 2018» gezeigt, an der sich seit 13 Jahren diverse Künstler aus dem Stadt­bezirk betei­ligen. In diesem Jahr waren es 40 an 20 Standorten.

Text und Foto: Uwe Koopmann