Für eine politische Kunst
Die Stadtteilbücherei in Düsseldorf-Gerresheim zeigt Kunst mit einem Anspruch, der anders ist «als in einem Museum auf dem Arsch zu sitzen.» Einer der Künstler, die für eine politische Kunst stehen, ist Werner Burkard, der seine Fotomontagen bis zum 15. Juli in der Bücherei an der Heyestraße 4 zeigt. Burkard bezieht sich dabei auf den schwedischen Künstler Claes Oldenburg (geb. 28. Januar 1929 in Stockholm), der ebenfalls verfremdend montierte. Weitere Bezüge zu John Heartfield, Klaus Staeck oder Jean Ziegler («Es gibt kein richtiges Leben im falschen, wie Adorno sagt, keine Enklave des Glücks in einer Welt voller Schmerz.»
In seinen Fotomontagen greift Burkard Sujets aus der unmittelbaren Umgebung auf, etwa die Straßenbahn 709, die sich von Düsseldorf kommend voller Kultur Gerresheim nähert. Dabei bleiben die Arbeiten nicht heimelig. Sie kratzen an den Kapitalinteressen, die die Kultur dominieren (wollen). Düsseldorf bleibt nicht ohne Schrammen. Sein Radius fasst weiter. Schon seine ersten Arbeiten behandeln das Verhältnis von Bürger und Staat: »Mir persönlich ist besonderster der große Einsatz von Polizeikräften bei der Räumung der Suitbertusstraße in Erinnerung geblieben.» Weiter geht es um die ganz Bundesrepublik mit B wie Banane.
Die Ausstellung wird im Rahmen der «Kunstmeile Gerresheim 2018» gezeigt, an der sich seit 13 Jahren diverse Künstler aus dem Stadtbezirk beteiligen. In diesem Jahr waren es 40 an 20 Standorten.
Text und Foto: Uwe Koopmann