Reisholzer Hafen ein Pulverfass?

Geschäftshaus: «Scheren 110».
Firma SCHEREN LOGISTIK GmbH mit Gefahrstofflagern

Leben wir im Düsseldorfer Süden auf einem Pulverfass und hatten bisher einfach Glück?

Auf dem Gebiet des zukünf­tigen (?) Con­tai­ner­hafen Reisholz in Düs­seldorf-Holt­hausen und in Nach­bar­schaft der Che­mie­firmen Henkel und BASF lag das Gelände von Shell, das sehr ver­seucht war und in mona­te­langer Arbeit aus­ge­koffert werden musste. Man kann noch die Rohre sehen, die ca. einen halben Meter aus dem Boden ragen, die immer noch zur Kon­trolle dienen. Dieses Gelände wurde nun an einen Boden­spe­ku­lanten ver­kauft, der ver­sucht das Gelände zu ver­pachten. Auf dem Trans­parent steht lediglich die Nummer eines Telefons, das in einer Brief­kas­ten­firma in der Kieler Börde steht.

Umzeuntes baumbewachsenes Grundstück.
ehe­ma­liges Shell-Gelände

Das ehemalige
Shell-Gelände

Und genau gegenüber stehen Lager­hallen der Firma SCHEREN LOGISTIK GmbH, seit 1938 (!) in den Händen der Familie Scheren, die in Benrath noch zwei weitere Stand­punkte hat, in denen Gefahr­stoffe von anderen Firmen lagern.

Laut Bekannt­ma­chung der Bezirks­re­gierung Düs­seldorf vom 20.09.2017 (erschienen auf einer Anzei­gen­seite der Rhei­ni­schen Post vom 28.09.2017) steht:

«Das Gefahr­stoff­lager befindet sich auf dem Werks­ge­lände der Firma SCHEREN LOGISTIK GmbH, Karweg 10 in Itter-Holthausen.

Gegenstand des Antrages sind folgende Maßnahmen:

1. Erhöhung der geneh­migten Lager­mengen in den bestehenden Lager­hallen:
 a) Lagerung von ins­gesamt 500 t sehr gif­tiger Stoffe in den Hallen 1, 3 und 7,
 b) Lagerung von ins­gesamt 2.500 t gif­tiger Stoffe in den Hallen 1 – 7,
 c) Lagerung von Gefahr­stoffen der Wasser- gefähr­dungs­klassen bis WGK 3
 in den Hallen 1 – 7 mit einer maxi­malen Lager­ka­pa­zität von 16.748 t,
 d) Lagerung von 2.400 t ent­zünd­barer Flüs­sig­keiten in der Halle 7 und
 e) Lagerung von 50 t ent­zünd­barer Flüs­sig­keiten in der Halle 6.

2. Erwei­terung der Sicher­heits­technik
 a) Instal­lation einer Blitz­schutz­anlage auf Halle 4 und
 b) Instal­lation einer Sprink­ler­anlage in den Hallen 2, 4, 5.1 und 5.2.

3. Sonstige Maß­nahmen
 a) Errichtung einer Kli­ma­anlage in der Halle 3,
 b) Sanierung des Hal­len­daches und des Hal­len­bodens in der Halle 4 und
 c) Auf­stellung eines red­un­danten Vor­rats­tanks (ca. 600 m³)
 auf dem Nach­bar­grund­stück «Am Trip­pelsberg 110»
 als zweites Was­ser­re­servoir für die Sprinkleranlage.

Die Antrags­un­ter­lagen liegen in der Zeit vom 04.10.2017 bis ein­schließlich 03.11.2017 an fol­genden Stellen zur Ein­sicht aus:

  • Bezirks­re­gierung Düs­seldorf, Zimmer 240a, Ceci­li­en­allee 2, 40474 Düs­seldorf Montag bis Don­nerstag von 09.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr Freitag von 09.00 bis 14.00 Uhr und
  • Stadt Düs­seldorf, Rathaus Benrath, Bezirks­ver­wal­tungs­stelle 9, Zimmer 3, Ben­ro­de­straße 46, 40597 Düs­seldorf, Montag, Dienstag und Don­nerstag von 08.00 bis 16:00 Uhr, Mittwoch und Freitag von 08.00 bis 13.00 Uhr.

Zusätz­liche Ter­min­ver­ein­ba­rungen sind in Absprache mit den jewei­ligen Ver­wal­tungs­stellen oder unter nach­fol­genden Tele­fon­nummern möglich:

1. bei der Bezirks­re­gierung Ce 292 unter Telefon-Nr. 0211/​475‑2292 und
2. bei der Stadt Düs­seldorf, Rathaus Benrath unter Telefon-Nr. 0211/​89 – 97112.

Etwaige Ein­wen­dungen gegen das Vor­haben können schriftlich oder elek­tro­nisch bei der Bezirks­re­gierung Düs­seldorf oder bei den übrigen Aus­le­gungs­stellen innerhalb der Ein­wen­dungs­frist vom 04.10.2017 bis zum 17.11.2017 vor­ge­bracht werden.»

In der Nähe der Firma SCHEREN LOGISTIK GmbH befinden sich Wohn­häuser, eine Schule und eine Flüchtlingsunterkunft.

Text und Fotos: Irène Lang

«Als Gefahr­stoffe gelten Stoffe oder Mischungen, die eine oder mehrere der fol­genden Eigen­schaften haben: explo­si­ons­ge­fährlich, ent­zündlich, giftig, gesund­heits­schädlich, ätzend, reizend, sen­si­bi­li­sierend, krebs­er­regend, fort­pflan­zungs­ge­fährdend, erb­gut­ver­än­dernd, umweltgefährdend.»

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