Kämpferisch und Bunt – 1. Mai auf der Straße in Düsseldorf.

Ein Bündnis links­ori­en­tierter und demo­kra­ti­scher Par­teien, Ver­ei­ni­gungen und Grup­pie­rungen, dar­unter die DKP und die SDAJ, unter­stützt durch Gewerk­schafter von IG-Metall und Verdi rief auf zur 1. Mai Kund­gebung mit anschlie­ßender Demons­tration. Bei bestem Wetter kamen etwa 550 Teilnehmer*innen zum Gewerk­schaftshaus. Beschäf­tigte und Gewerk­schafter aus Metall­un­ter­nehmen, aus dem Kran­kenhaus, aus dem Kul­tur­be­trieb berich­teten von der Situation und den Arbeits­be­din­gungen in ihren Betrieben bzw. Branchen, unter Corona, aber auch schon davor. Kurz­arbeit, Ent­las­sungen, keine Auf­träge und Kunden für die einen – Stress im home office und Arbeiten bis zum Anschlag, z.B. im Kran­kenhaus und im Ver­sand­handel für die anderen. Zugleich steigen in der Pan­demie die Divi­denden, aber auch Boni und Gehälter vieler Vorstände. 

Mit Ihrem Trans­parent benennt die SDAJ den Ver­ur­sacher von Ungleichheit und Krise – den Kapi­ta­lismus. Foto: Michael Rössig

Nach der Kund­gebung zog die Demons­tration bunt und kämp­fe­risch mit Maske geschützt und mit gebühr­lichem Abstand durch die Straßen bis zum Apollo-Platz am Rheinufer.

Foto: Michael Rössig

Die Genossen der DKP waren mit einem gut sicht­baren Trans­parent mit über­zeu­genden For­de­rungen ver­treten. Sie ver­teilten 25 UZ und führten zahl­reiche Gespräche. 

Foto: Michael Rössig

Aufstand für ein besseres Leben – 150 Jahre Pariser Commune

Mit einer Kund­gebung und Demons­tration erin­nerten etwa 120 Teil­nehmer aus linken Par­teien, Orga­ni­sa­tionen und Zusam­men­schlüssen, dar­unter der DKP, an den 150. Jah­restag der Aus­rufung und des Kampfes der Pariser Commune vom 18. März bis zum 28. Mai 1871, als dem ersten Versuch, eine soli­da­rische und sozial gerechtere und letztlich anti­ka­pi­ta­lis­tische Gesell­schafts­ordnung für die arbei­tenden Men­schen einzurichten.

Foto: Michael Rössig

Ein Rückblick

Inmitten des deutsch-fran­zö­si­schen Krieges ver­suchte am 18. März 1871 die fran­zö­sische Regierung, die von deut­schen Truppen bela­gerte Bevöl­kerung von Paris zu ent­waffnen. Der kom­man­die­rende General Lecomte befahl seinen Sol­daten, auf Kinder, Frauen und Männer zu schießen, jedoch die Sol­daten wei­gerten sich und erschossen statt­dessen den General.

Die Regierung floh nach Ver­sailles und in Paris übernahm, gestützt auf die Bevöl­kerung, das Zen­tral­ko­mitee der Natio­nal­garde die Macht. Das Zen­tral­ko­mitee han­delte sofort im Interesse der ärmeren Bevöl­ke­rungs­gruppen: Die Miet­zah­lungen werden auf­ge­schoben, die ver­las­senen Betriebe in die Hand von Arbei­te­rInnen gegeben, die Ver­tei­digung der Stadt wurde reor­ga­ni­siert und die Neu­wahlen zum Rat der Kommune vorbereitet.

Der neu­ge­wählte Rat der Kommune bestä­tigte diese Ent­schei­dungen und traf weitere: So wurde allen Wai­sen­kindern von Eltern, die bei der Ver­tei­digung von Paris fielen, eine Wai­sen­rente gezahlt, und zwar unab­hängig davon, ob ihre Eltern ver­hei­ratet waren. Die Kommune ordnete die Rückgabe von ver­pfän­deten Gegen­ständen, ins­be­sondere von „Klei­dungs­stücken, Möbeln, Wäsche, Büchern, Bettzeug und Arbeits­werk­zeugen“ an. Die Kommune ließ die Guil­lotine zer­stören und trennte Kirche von Staat.

Die Frauen ver­langten und bekamen erstmals das Recht auf Arbeit und gleichen Lohn wie Männer und erstritten weitere Rechte wie die Gleich­stellung ehe­licher und nicht ehe­licher Kinder sowie die Säku­la­ri­sierung von Bil­dungs- und Kran­ken­pfle­ge­ein­rich­tungen. Sie grün­deten eigene bewaffnete Frau­en­gruppen und betei­ligten sich an den Barrikadenkämpfen.

Kurz: Die Pariser Kommune erschuf schritt­weise ein neues Zusam­men­leben, das eine Welt ohne Aus­beutung, Unter­drü­ckung und Krieg zu Ziel hatte. Das Handeln der Pari­se­rinnen und Pariser ver­setzte die fran­zö­sische und deutsche Regierung glei­cher­maßen in Schrecken, da es die feu­dalen und kapi­ta­lis­ti­schen Herr­schafts­struk­turen grund­sätzlich in Frage stellte und überwand. Das Zusam­men­wirken der fran­zö­si­schen und deut­schen Regierung zer­schlug die Pariser Kommune auf brutale Art – ihre Truppen ermor­deten zehn­tau­sende Kom­mu­nar­dinnen und Kom­mu­narden bei Mas­sen­er­schie­ßungen. Am 28. Mai 1871 war die Pariser Kommune zugrunde gerichtet, doch die Erin­nerung an sie wurde (nicht nur in Frank­reich) von Gene­ration zu Gene­ration wei­ter­ge­geben (aus dem Aufruf der Organisatoren). 

Heute aktuell wie vor 150 Jahren

Auch wenn die Gesell­schaft sich in harten Aus­ein­an­der­set­zungen weiter ent­wi­ckelt hat, sind bezahl­bares Wohnen, Gerechter Lohn, Frieden, gleiche Rechte für Mann und Frau in der kapi­ta­lis­ti­schen Gesell­schafts­ordnung für die breite arbei­tende Bevöl­kerung keine gesi­cherten Güter. Wie in den Tagen der Commune muss dafür gestritten und gekämpft werden. Der Kom­mu­narde Eugène Pottier schuf bereits 1871 den Text „l‘Internationale“, das bis heute das weltweit am wei­testen ver­breitete Kampflied der sozia­lis­ti­schen Bewegung ist. 

Kalkar Demonstration 2020

Kalkar 2020 – Aktion und Demons­tration für Frieden und Abrüstung

Etwa 250 Teil­nehmer, Frie­dens­freunde aus dem Rheinland und aus dem Ruhr­gebiet, dar­unter 9 aus Düs­seldorf, ver­sam­melten sich auch dieses Jahr am 3. Oktober auf dem Markt­platz im nie­der­rhei­ni­schen Kalkar um für Abrüstung und gegen die zuneh­mende Kriegs­gefahr zu demons­trieren. Die in und um Kalkar und dem benach­barten Uedem posi­tio­nierten mili­tä­ri­schen Ein­rich­tungen der Bun­deswehr und der Nato spielen eine zen­trale Rolle in den Vor­be­rei­tungen auf eine mög­liche mili­tä­rische Kon­fron­tation mit Russland.

Während von Kalkar die Luft­ope­ra­tionen der Nato an der rus­si­schen Grenze gesteuert werden, ist geplant in Uedem für die Bun­deswehr Kapa­zi­täten für die Krieg­führung im nahen Weltraum zu schaffen, so Joachim Schramm von der Deut­schen Frie­dens­ge­sell­schaft-Ver­ei­nigte Kriegsdienstgegner*innen (DFG-VK) auf der Auf­takt­kund­gebung vor der bei Kalkar gele­genen Von-Seydlitz-Kaserne der Nato. Jannik Berbalk von «Fridays for Future», Kleve verwies bei dieser Gele­genheit auf den Zusam­menhang von Rüstung und Kli­ma­krise, in dem er vor­rechnete, wieviel Mil­lionen Tonnen CO2 durch den Flug­be­trieb der Bun­deswehr in die Luft geblasen werden.

Nach dem Auftakt setzte sich der bunte Demons­tra­ti­onszug zum Markt­platz von Kalkar in Bewegung. Einen Zwi­schenstop legte er an dem aus der Nazizeit stam­menden und in deren Stil gehal­tenen «Krie­ger­denkmal» ein. Der Ver­treter des Frie­dens­forums Duisburg verwies darauf, dass die Opfer des Mili­ta­rismus der beiden Welt­kriege mahnten, einen mit noch viel gefähr­li­cheren Waffen als damals aus­ge­tra­genen mili­tä­ri­schen Kon­flikt zu ver­hindern. Hierüber sprach auf der Abschluß­kund­gebung auch die Frie­dens­freundin Dorothee Dicke von der Initiative «Stoppt Büchel». Die geplante Anschaffung neuer für den Abwurf von Atom­bomben geeig­neter Flug­zeuge der Bun­deswehr, die noch ziel­ge­nauere US-Atom­bomben abwerfen solle, erfordern die Wach­samkeit und Akti­ons­be­reit­schaft der Frie­dens­be­wegung auch im nächsten Jahr.
Text: Michael Rössig
Foto: Irène Lang

Foto­ga­lerie: Kalkar Demo 2020

3. Oktober, Kalkar: Frieden und Abrüstung




Demons­tration in Kalkar am 03. Oktober

Ablauf:

03. Oktober 2020: 11:30 – 12:00 Uhr, Auf­takt­kund­gebung
Von-Seydlitz-Kaserne, Römer­straße 122
Redner: Jannik Berbalk (Fridays for Future, Kleve)

12:00 – 12:45 Uhr, Demons­tration zum Markt­platz Kalkar
Zwi­schenhalt am Nazi-Denkmal

12:45 – 13:30 Uhr, Kund­gebung Markt­platz Kalkar
Red­ne­rinnen:
Marion Küpker (DFG-VK, Ver­söh­nungsbund),
Dorothee Dicke (DFG-VK Kleve)
Musik: Salossi (Lie­der­macher)
Aktion: «bunt statt braun – Denkmal umwidmen»

Es gelten die Corona-Abstands­regeln.


Joachim Schramm Oster­marsch Rhein/​Ruhr



Flyer Kalkar 2020

Belarus

Wird in Belarus ein zweiter Maidan insze­niert?
Zu den Ent­wick­lungen in und um Weißrussland

Referent:
Kai Ehlers, Hamburg
Montag, 5. Oktober, 19:00 Uhr
Halle des ZAKK, Fich­tenstr. 40

Seit Alex­ander Lukaschenko, Prä­sident von Belarus, sich Anfang August zum fünften Mal im Amt bestä­tigen ließ, erschüttern Unruhen Weiß­russland. Eine anscheinend sehr hete­rogen zusam­men­ge­setzte Oppo­sition fordert Neu­wahlen. Zig­tau­sende folgten ihrem Aufruf.


Lukaschenko ver­mutet dahinter aus­län­dische Betreiber eines Régime Change und ant­wortet mit offener Repression. Die Euro­päische Union greift zu Sank­tionen. Putin, von Lukaschenko um Hilfe ersucht, erklärt, nicht inter­ve­nieren zu wollen, gibt aber Russ­lands Bereit­schaft zu erkennen, dem Uni­ons­partner im Rahmen des „Ver­trags über kol­lektive Sicherheit“, wenn not­wendig, Hilfe zu leisten. Die NATO zeigt sich „besorgt“. Wird der, außer Finnland, letzte euro­päische Staat direkt an der Grenze zu Russland, der noch nicht Mit­glied der NATO ist oder den hef­tigen Wunsch geäußert hat, das zu werden, zur zweiten Ukraine? Richten sich die Pro­teste in Belarus, die sich trotz Repression auf weite Teile des Landes aus­ge­breitet haben, tat­sächlich auf einen Sys­tem­wechsel und wie sei­nerzeit in der Ukraine auf eine Abkehr von Russland und Hin­wendung zum Westen? Oder geht es nur um die fried­liche Ablösung eines auto­ri­tären Dau­er­herr­schers? Und die wich­tigste Frage: Wie lässt sich ver­hindern, dass Belarus, falls die Krise eska­liert, zum Auf­marsch­gebiet eines Krieges wird, der außer diesem Land ganz Europa, schlimms­ten­falls den Welt­frieden betrifft?
Mit Kai Ehlers konnte das Frie­dens­forum für diesen Abend einen Poli­tik­wis­sen­schaftler gewinnen, der sich seit vielen Jahren intensiv mit den Ver­hält­nissen und Ent­wick­lungen in
den Nach­fol­ge­staaten der Sowjet­union beschäftigt. Manche werden sich viel­leicht erinnern: Kurz nach dem Putsch in Kiew vor fünf Jahren ana­ly­sierte er, eben­falls im ZAKK, dessen Hin­ter­gründe und lang­fristige Folgen. Ein­tritt frei! Für Spenden sind wir dankbar.
Das Frie­dens­forum ist ein loser Zusam­men­schluss von Men­schen, die sich weigern, Krieg, Kriegs­drohung und Kriegs-vor­be­reitung als legitime Mittel zur Durch­setzung öko­no­mi­scher und macht-poli­ti­scher Inter­essen oder zur Lösung zwi­schen- und bin­nen­staat­licher Kon­flikte anzu­er­kennen, und die jeg­liche Mili­ta­ri­sierung unserer Gesell­schaft ablehnen. Alle, die diese Ziele teilen, sind uns als Mit­strei­te­rinnen und
Mit­streiter willkommen.

Wir treffen uns jeden 1. und 3. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im
Bür­gerhaus Bilk, Him­mel­geister Str. 107, Raum 112.
Wer gele­gentlich über unsere Arbeit infor­miert werden möchte, sollte sich
unter unserer Mail­adresse FrieFoDdf@gmx.de melden.
Wir bitten um Unter­stützung unserer Arbeit: Stadt­spar­kasse Düs­seldorf, Kto E. Schindler, IBAN DE25 3005 0110 1004 8173 32 e‑Mail: FrieFoDdf@gmx.de  ViSdP.Hermann Kopp, c/​o Frie­dens­forum, Him­mel­geister Str. 107

Wahlprüfsteine der DKP Düsseldorf zur Kommunalwahl 2020

Tabelle: Wahlprüfsteine der DKP Düsseldorf zur Komunalwahl 2020.
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Kommunalwahl 2020

Kom­mu­nal­wahlen werden im Ver­gleich zu den Landtags- oder Bun­des­tags­wahlen von vielen Men­schen als relativ unbe­deutend wahr­ge­nommen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Diesen Samstag werden viele kon­krete Wei­chen­stel­lungen für die Stadt Düs­seldorf getroffen – z.B. wie dem ekla­tanten Woh­nungs­mangel bei­gekommen werden kann oder welche lokalen Maß­nahmen gegen die Kli­ma­krise in den nächsten Jahren ergriffen werden. Ob hier die Kon­zepte z.B. der FDP oder der Linken zum Tragen kommen, wird massiv über die Stadt­ent­wicklung der nächsten Jahre entscheiden.

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Hiroshima Aktion auf dem Martin-Luther-Platz in Düsseldorf

Am 6. August 1945 – der II. Welt­krieg war zu Ende und Japan bereit zur Kapi­tu­lation – da warfen ame­ri­ka­nische Piloten auf Befehl ihres Prä­si­denten Truman eine Atom­bombe auf Hiro­shima und drei Tage später auf Nagasaki. In den ersten Tagen ver­brannten über 100.000 und in den Wochen und Monaten danach über 200.000 Men­schen. Die ver­brannte Haut hing ihnen in Fetzen runter und wer es über­lebte war gekenn­zeichnet und litt unter unglaub­liche Schmerzen. Man wurde geächtet, weil viele Angst vor den Folgen wie ver­krüp­pelte Neu­ge­borene und Krebs­er­kran­kungen u.a.m..
Dieses schreck­liche Sze­narium führte aber nicht zur Ächtung der Atom­bomben, sondern zu einem nuklearen Wett­rüsten.
Mil­lionen Men­schen gingen aus Protest auf die Strassen bis endlich unter Gor­bat­schow und Reagen der Anti­atom­waffen-Vertrag geschlossen wurde.
Bun­des­aus­sen­mi­nister Maas schrieb nach einem Besuch in Hiro­shima und Nagasaki im letzten Jahr in das Gedenkbuch: «Die Erin­nerung an das Leid der Men­schen in Hiro­shima und Naga­sa­kidarf nie ver­blassen! Wir haben eine gemeinsame Ver­ant­wortung dafür, dass sich solches Leid niemals wie­derholt! Für eine fried­liche Welt ohne Atom­waffen!«
Doch wenn sein eigener Frak­ti­ons­vor­sit­zender im Bun­destag, Müt­zenich, eine Debatte über einen Abzug der tak­ti­schen Atom­bomben aus der Eifel startet, würgt Maas diese Debatte ab.
Jede Atom­bombe in der Eifel ist 13 mal stärker als die Hiro­shi­ma­bombe und die Eifel ist vul­ka­ni­sches Gebiet.
Trump zerriss diesen Vertrag in diesem Jahr und gab dem Wett­rüsten wieder freie Fahrt.
2020 zum 6. August, d.h. zum 75. Jah­restag, orga­ni­sierten viele Men­schen Aktionen zur Erin­nerung an Hiro­shima und Nagasaki.
In Düs­seldorf bauten einige Green­peace u.a.m. ein Frie­dens­zeichen mit Tee­lichtern in weissen Papier­tüten.

Text und Foto: Irène Lang


Offizielles Gedenken nach 20 Jahren!

Offi­zi­elles Gedenken nach 20 Jahren!

Erstes offi­zi­elles Gedenken an den Anschlag vom 27. Juli 2000 am Wehrhahn in Düs­seldorf

Vor 20 Jahren explo­dierte eine Bombe als 10 Sprachschüler*innen, Spätaussiedler*innen und z.T. Semit*innen zu ihrem Zug wollten. Sie wurden teil­weise schwer ver­letzt und eine Frau verlor ihr unge­bo­renes Kind.

Es gab einige Anzeichen auf einen ras­sis­tisch und anti­se­mi­ti­schen Anschlag. Eine Anwoh­nerin beob­achtete einen Mann, der auf einem Schalt­kasten saß um über die Mauer zu sehen und der ver­mutlich die Bombe zündete, die am Geländer der Brücke hing.

20 Jahre ver­gingen, in denen die Polizei schlampig gear­beitet hat, ver­schiedene Beweise nicht in Zusam­menhang brachte oder igno­rierte. 20 Jahre, in denen sich keine amt­liche Stelle um die Opfer bemühte und ihnen eine Ent­schä­digung zukommen ließ.

Vor 2 Jahren wurde der von Anfang an Ver­dächtige wieder frei gelassen wegen «erheb­lichen Zweifel an der Täter­schaft des Ange­klagten».

Was wusste der Ver­fas­sungs­schutz?

Manches erinnert an die Morde des NSU.

Text: I.Lang
Foto: B.Bellwinckel


Solidarität mit den Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof

Die ange­kün­digte Schließung von bun­desweit 62 Filialen von Galeria Kar­stadt Kaufhof, dar­unter hier in Düs­seldorf die beiden großen Häuser an der Scha­dow­straße (Kar­stadt), und am Wehrhahn (Kaufhof) und dazu noch die Filiale von Kar­stadt Sports an der Ton­hal­len­straße mit dem Verlust von meh­reren hundert Arbeits­plätzen machen betroffen und wütend . 

Foto: Michael Rössig

Immobilienpoker untergräbt das Warenhausgeschäft

Die der­zeitige Coro­na­krise ist nicht die Ursache der Krise von GKK, allen­falls der Aus­löser. In dem sich über Jahre hin­zie­henden Hin- und Her­schieben der Waren­häuser von Kar­stadt und Kaufhof zwi­schen ver­schie­denen Finanz­in­ves­toren stand nicht eine Stärkung des Waren­haus­ge­schäftes im Visier, sondern die lukra­tiven Immo­bilien in bester Innen­stadtlage. Trotz jah­re­langen Ver­zichts der Beschäf­tigten auf Urlaubs- und Weih­nachtsgeld wurde weiter Per­sonal abgebaut, „ver­schlankt“. Das „Pfund“ der Kauf­häuser gegenüber dem online-Handel, nämlich einer qua­li­fi­zierten Kun­den­be­ratung, wurde nicht genutzt, das Waren­an­gebot wurde vom breiten Haus­halts­bedarf zum geho­benen und Luxus­bedarf ver­ändert. Absurd für Düs­seldorf ist dabei noch, dass die Innen­stadt und ins­be­sondere die Scha­dow­straße durch den Bau der teuren Wehrhahn-Linie, eines Auto­tunnels und der Neu­tras­sierung der Nord-Süd-Stra­ßen­bahn­linien fuß­gän­ger­freund­licher und dadurch kun­den­freund­licher werden soll. 

Kontrolle und Mitbestimmung statt Schließung und Entlassung

Es zeigt sich wieder, dass ein Wirt­schafts­system, das auf kurz­fris­tigen Maxi­mal­profit aus­ge­richtet ist, nicht den Men­schen, seien es Beschäf­tigte, Kunden oder dem ein­fachen „ehr­lichen Kaufmann“ nützt. Finanz­auf­sicht und Mit­be­stimmung durch Beschäf­tigte und die Öffent­lichkeit, gege­be­nen­falls auch Ent­eignung sind not­wendig um Schlie­ßungen und Ent­las­sungen zu ver­hindern und der Ver­ödung der Innen­städte ent­gegen zu wirken.

Neuer Radikalenerlass

Verfassungsschutz
ist Teil des Problems

Türschild. Dr. Werner Liebenthal. Durchgestrichen: «Notar, Rechtsanwalt, Preußisches Notariat», Preußischer Adler (Bild).
Berufs­verbote. Berlin, 1933

Gegen­wärtig wird von den Innen­mi­nistern des Bundes und der Länder laut über die Ein­führung eines neuen Radi­ka­len­er­lasses nach­ge­dacht, der den Ein­fluss des rechten Flügels der AfD, namentlich Höckes und seiner Anhänger, begrenzen soll.

Dazu erklärt der Sprecher des «Bun­des­ar­beits­aus­schuss der Initia­tiven gegen Berufs­verbote und für die Ver­tei­digung der demo­kra­ti­schen Grund­rechte»), Klaus Lipps:

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