Kämpferisch und Bunt – 1. Mai auf der Straße in Düsseldorf.

Ein Bündnis links­ori­en­tierter und demo­kra­ti­scher Par­teien, Ver­ei­ni­gungen und Grup­pie­rungen, dar­unter die DKP und die SDAJ, unter­stützt durch Gewerk­schafter von IG-Metall und Verdi rief auf zur 1. Mai Kund­gebung mit anschlie­ßender Demons­tration. Bei bestem Wetter kamen etwa 550 Teilnehmer*innen zum Gewerk­schaftshaus. Beschäf­tigte und Gewerk­schafter aus Metall­un­ter­nehmen, aus dem Kran­kenhaus, aus dem Kul­tur­be­trieb berich­teten von der Situation und den Arbeits­be­din­gungen in ihren Betrieben bzw. Branchen, unter Corona, aber auch schon davor. Kurz­arbeit, Ent­las­sungen, keine Auf­träge und Kunden für die einen – Stress im home office und Arbeiten bis zum Anschlag, z.B. im Kran­kenhaus und im Ver­sand­handel für die anderen. Zugleich steigen in der Pan­demie die Divi­denden, aber auch Boni und Gehälter vieler Vorstände. 

Mit Ihrem Trans­parent benennt die SDAJ den Ver­ur­sacher von Ungleichheit und Krise – den Kapi­ta­lismus. Foto: Michael Rössig

Nach der Kund­gebung zog die Demons­tration bunt und kämp­fe­risch mit Maske geschützt und mit gebühr­lichem Abstand durch die Straßen bis zum Apollo-Platz am Rheinufer.

Foto: Michael Rössig

Die Genossen der DKP waren mit einem gut sicht­baren Trans­parent mit über­zeu­genden For­de­rungen ver­treten. Sie ver­teilten 25 UZ und führten zahl­reiche Gespräche. 

Foto: Michael Rössig

Auch 2021: Raus auf die Straße zum Ostermarsch !

Auch für Düsseldorf 

Weiter stei­gende Rüs­tungs­aus­gaben, mili­tä­rische Macht­de­mons­tra­tionen und die latente Drohung eines (Atom)Krieg machen es auch dieses Jahr erfor­derlich, Mahnung und Protest dagegen zu arti­ku­lieren und auf die Straße zu tragen. Die DKP Düs­seldorf ruft zur Teil­nahme am Oster­marsch und/​oder der Abschluss­kund­gebung am Oster­samstag auf.

Aus ver­schie­denen Städten treffen sich die Ostermarschierer*innen Oster­samstag vor dem DGB Haus (Friedrich-Ebert-Straße).

14:30 Uhr begrüßt uns Felix Oekentorp, Sprecher der DFG-VK NRW

14:45 Uhr mar­schieren wir los durch die Innen­stadt Düsseldorf

16:00 Uhr findet die Abschluss­ver­an­staltung für den Oster­samstag auf der Wiese zwi­schen Schlossufer, Fritz-Roeber-Str. und Reu­ter­ka­serne statt.

Es werden sprechen:

  • Özlem Demirel, MdEP die Linke: «Atom­waf­fen­ver­bots­vertrag unterschreiben»
  • Ste­phanie Peifer, Geschäfts­füh­rerin des ver.di Bezirks Düssel-Rhein-Wupper,
    Kampf der Gewerkschaft
  • Detlef Peikert, VVN-BDA Aachen: «Was spielt sich ab in Nör­venich»
    Mode­ration: Hermann Kopp
  • und der «Wilde Weizen» spielt uns auf.

Aufstand für ein besseres Leben – 150 Jahre Pariser Commune

Mit einer Kund­gebung und Demons­tration erin­nerten etwa 120 Teil­nehmer aus linken Par­teien, Orga­ni­sa­tionen und Zusam­men­schlüssen, dar­unter der DKP, an den 150. Jah­restag der Aus­rufung und des Kampfes der Pariser Commune vom 18. März bis zum 28. Mai 1871, als dem ersten Versuch, eine soli­da­rische und sozial gerechtere und letztlich anti­ka­pi­ta­lis­tische Gesell­schafts­ordnung für die arbei­tenden Men­schen einzurichten.

Foto: Michael Rössig

Ein Rückblick

Inmitten des deutsch-fran­zö­si­schen Krieges ver­suchte am 18. März 1871 die fran­zö­sische Regierung, die von deut­schen Truppen bela­gerte Bevöl­kerung von Paris zu ent­waffnen. Der kom­man­die­rende General Lecomte befahl seinen Sol­daten, auf Kinder, Frauen und Männer zu schießen, jedoch die Sol­daten wei­gerten sich und erschossen statt­dessen den General.

Die Regierung floh nach Ver­sailles und in Paris übernahm, gestützt auf die Bevöl­kerung, das Zen­tral­ko­mitee der Natio­nal­garde die Macht. Das Zen­tral­ko­mitee han­delte sofort im Interesse der ärmeren Bevöl­ke­rungs­gruppen: Die Miet­zah­lungen werden auf­ge­schoben, die ver­las­senen Betriebe in die Hand von Arbei­te­rInnen gegeben, die Ver­tei­digung der Stadt wurde reor­ga­ni­siert und die Neu­wahlen zum Rat der Kommune vorbereitet.

Der neu­ge­wählte Rat der Kommune bestä­tigte diese Ent­schei­dungen und traf weitere: So wurde allen Wai­sen­kindern von Eltern, die bei der Ver­tei­digung von Paris fielen, eine Wai­sen­rente gezahlt, und zwar unab­hängig davon, ob ihre Eltern ver­hei­ratet waren. Die Kommune ordnete die Rückgabe von ver­pfän­deten Gegen­ständen, ins­be­sondere von „Klei­dungs­stücken, Möbeln, Wäsche, Büchern, Bettzeug und Arbeits­werk­zeugen“ an. Die Kommune ließ die Guil­lotine zer­stören und trennte Kirche von Staat.

Die Frauen ver­langten und bekamen erstmals das Recht auf Arbeit und gleichen Lohn wie Männer und erstritten weitere Rechte wie die Gleich­stellung ehe­licher und nicht ehe­licher Kinder sowie die Säku­la­ri­sierung von Bil­dungs- und Kran­ken­pfle­ge­ein­rich­tungen. Sie grün­deten eigene bewaffnete Frau­en­gruppen und betei­ligten sich an den Barrikadenkämpfen.

Kurz: Die Pariser Kommune erschuf schritt­weise ein neues Zusam­men­leben, das eine Welt ohne Aus­beutung, Unter­drü­ckung und Krieg zu Ziel hatte. Das Handeln der Pari­se­rinnen und Pariser ver­setzte die fran­zö­sische und deutsche Regierung glei­cher­maßen in Schrecken, da es die feu­dalen und kapi­ta­lis­ti­schen Herr­schafts­struk­turen grund­sätzlich in Frage stellte und überwand. Das Zusam­men­wirken der fran­zö­si­schen und deut­schen Regierung zer­schlug die Pariser Kommune auf brutale Art – ihre Truppen ermor­deten zehn­tau­sende Kom­mu­nar­dinnen und Kom­mu­narden bei Mas­sen­er­schie­ßungen. Am 28. Mai 1871 war die Pariser Kommune zugrunde gerichtet, doch die Erin­nerung an sie wurde (nicht nur in Frank­reich) von Gene­ration zu Gene­ration wei­ter­ge­geben (aus dem Aufruf der Organisatoren). 

Heute aktuell wie vor 150 Jahren

Auch wenn die Gesell­schaft sich in harten Aus­ein­an­der­set­zungen weiter ent­wi­ckelt hat, sind bezahl­bares Wohnen, Gerechter Lohn, Frieden, gleiche Rechte für Mann und Frau in der kapi­ta­lis­ti­schen Gesell­schafts­ordnung für die breite arbei­tende Bevöl­kerung keine gesi­cherten Güter. Wie in den Tagen der Commune muss dafür gestritten und gekämpft werden. Der Kom­mu­narde Eugène Pottier schuf bereits 1871 den Text „l‘Internationale“, das bis heute das weltweit am wei­testen ver­breitete Kampflied der sozia­lis­ti­schen Bewegung ist. 

Solidarität mit den Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof

Die ange­kün­digte Schließung von bun­desweit 62 Filialen von Galeria Kar­stadt Kaufhof, dar­unter hier in Düs­seldorf die beiden großen Häuser an der Scha­dow­straße (Kar­stadt), und am Wehrhahn (Kaufhof) und dazu noch die Filiale von Kar­stadt Sports an der Ton­hal­len­straße mit dem Verlust von meh­reren hundert Arbeits­plätzen machen betroffen und wütend . 

Foto: Michael Rössig

Immobilienpoker untergräbt das Warenhausgeschäft

Die der­zeitige Coro­na­krise ist nicht die Ursache der Krise von GKK, allen­falls der Aus­löser. In dem sich über Jahre hin­zie­henden Hin- und Her­schieben der Waren­häuser von Kar­stadt und Kaufhof zwi­schen ver­schie­denen Finanz­in­ves­toren stand nicht eine Stärkung des Waren­haus­ge­schäftes im Visier, sondern die lukra­tiven Immo­bilien in bester Innen­stadtlage. Trotz jah­re­langen Ver­zichts der Beschäf­tigten auf Urlaubs- und Weih­nachtsgeld wurde weiter Per­sonal abgebaut, „ver­schlankt“. Das „Pfund“ der Kauf­häuser gegenüber dem online-Handel, nämlich einer qua­li­fi­zierten Kun­den­be­ratung, wurde nicht genutzt, das Waren­an­gebot wurde vom breiten Haus­halts­bedarf zum geho­benen und Luxus­bedarf ver­ändert. Absurd für Düs­seldorf ist dabei noch, dass die Innen­stadt und ins­be­sondere die Scha­dow­straße durch den Bau der teuren Wehrhahn-Linie, eines Auto­tunnels und der Neu­tras­sierung der Nord-Süd-Stra­ßen­bahn­linien fuß­gän­ger­freund­licher und dadurch kun­den­freund­licher werden soll. 

Kontrolle und Mitbestimmung statt Schließung und Entlassung

Es zeigt sich wieder, dass ein Wirt­schafts­system, das auf kurz­fris­tigen Maxi­mal­profit aus­ge­richtet ist, nicht den Men­schen, seien es Beschäf­tigte, Kunden oder dem ein­fachen „ehr­lichen Kaufmann“ nützt. Finanz­auf­sicht und Mit­be­stimmung durch Beschäf­tigte und die Öffent­lichkeit, gege­be­nen­falls auch Ent­eignung sind not­wendig um Schlie­ßungen und Ent­las­sungen zu ver­hindern und der Ver­ödung der Innen­städte ent­gegen zu wirken.

75. Jahrestag der Befreiung – DKP gedenkt der Opfer des Faschismus

Am Ehren­friedhof in Düs­seldorf-Eller
Foto: Michael Rössig 

Am 8. Mai 1945 abends unter­zeich­neten die Ver­treter des faschis­ti­schen Deutsch­lands in Berlin die Urkunde der bedin­gungs­losen Kapi­tu­lation. In Moskau, der Haupt­stadt des Landes, das bei der Nie­d­er­ringung des Faschismus die Hauptlast trug, hatte zu diesem Zeit­punkt schon der 9. Mai begonnen. In den Ländern der Sowjet­union ver­loren durch den Krieg und seine Folgen zig-Mil­lionen Ihr Leben, Mil­lionen wurden in Gefan­gen­schaft und Zwangs­arbeit ver­schleppt, einige zehn­tausend davon auch nach Düs­seldorf. Unter­ge­bracht waren sie unter KZ-ähn­lichen Ver­hält­nissen in zahl­reichen über das Stadt­gebiet ver­teilten Lagern. Schwerste Arbeit, Unter­ernährung und das fak­tische Fehlen jeder medi­zi­ni­schen Ver­sorgung brachte tau­sende von ihnen um. Bestattet wurden sie in meh­reren Mas­sen­gräbern in Ger­resheim, Ludenberg und Eller.

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Röhrenwerk Reisholz
nach 121 Jahren geschlossen!

Foto Michael Rössig

Ein bitterer Tag

Der 15. Februar war ein bit­terer Tag für die ver­blie­benen 300 Beschäf­tigten der Vall­ourec Röh­ren­werke (ehemals Man­nesmann Röh­ren­werke) in Düs­seldorf-Reisholz. Bis zuletzt hatten sie gehofft und zusammen mit dem Betriebsrat und der IG-Metall dafür gekämpft das Werk zu erhalten. In einer ein­drucks­vollen Pro­test­kund­gebung demons­trierten am Tag der Schließung mehr als 1000 Mit­ar­beiter aus drei Vall­ourec-Werken vor der Haupt­ver­waltung in Rath für den Erhalt des Werkes. Aber die Unter­neh­mens­leitung gibt dem Werk keine Chance mehr und beschließt die Been­digung der Pro­duktion zum Juni diesen Jahres.

„Röh­renwerk Reisholz
nach 121 Jahren geschlossen!“
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