75. Jahrestag der Befreiung – DKP gedenkt der Opfer des Faschismus

Am Ehren­friedhof in Düs­seldorf-Eller
Foto: Michael Rössig 

Am 8. Mai 1945 abends unter­zeich­neten die Ver­treter des faschis­ti­schen Deutsch­lands in Berlin die Urkunde der bedin­gungs­losen Kapi­tu­lation. In Moskau, der Haupt­stadt des Landes, das bei der Nie­d­er­ringung des Faschismus die Hauptlast trug, hatte zu diesem Zeit­punkt schon der 9. Mai begonnen. In den Ländern der Sowjet­union ver­loren durch den Krieg und seine Folgen zig-Mil­lionen Ihr Leben, Mil­lionen wurden in Gefan­gen­schaft und Zwangs­arbeit ver­schleppt, einige zehn­tausend davon auch nach Düs­seldorf. Unter­ge­bracht waren sie unter KZ-ähn­lichen Ver­hält­nissen in zahl­reichen über das Stadt­gebiet ver­teilten Lagern. Schwerste Arbeit, Unter­ernährung und das fak­tische Fehlen jeder medi­zi­ni­schen Ver­sorgung brachte tau­sende von ihnen um. Bestattet wurden sie in meh­reren Mas­sen­gräbern in Ger­resheim, Ludenberg und Eller.

Genossen de DKP und der KKE ehrten die Opfer des Faschismus am 9. Mai mit einem Gedenken und einer Kranz­nie­der­legung am Ehren­friedhof an der Blan­ckertz­straße in Ludenberg, auf dem 1500 sowje­tische Kriegs­ge­fangene und Zwangs­ar­beiter bei­gesetzt sind.

Gedenken am Ehren­friedhof in Ludenberg
Foto: Uwe Koopmann

Im Rahmen der Coro­naschutz­auf­lagen nahmen daran 10 Mit­glieder der DKP und der grie­chi­schen KKE teil. In kurzen Rede­bei­trägen wür­digten sie die Rolle der Sowjet­union und des anti­fa­schis­ti­schen Wider­stands­kampfes der Völker bei der Zer­schlagung des Faschismus und wiesen auf die Wich­tigkeit gut­nach­bar­licher Bezie­hungen zu Russland in der heu­tigen Zeit hin. Anschließend besuchten ein­zelne Teil­nehmer noch den Ehren­friedhof in Düs­seldorf-Eller, auf dem über 700 Sowjet­bürger bei­gesetzt sind und legten dort Rote Nelken nieder.

Die DKP pro­tes­tiert gegen einen Über­griff der Polizei, zu dem es außerhalb der Gedenk­ver­an­staltung in Ludenberg gegen zwei Mit­glieder der VVN Düs­seldorf wegen angeb­licher Nicht­ein­haltung der Pan­de­mie­be­stim­mungen kam. Die Düs­sel­dorfer Polizei misst nach Angaben der VVN offen­sichtlich mit zwei­erlei Maß. Die Zusam­men­rot­tungen von ran­da­lie­renden Neonazi-Horden am selben Tag in der Alt­stadt und die anschlie­ßende Ver­letzung der Bann­meile des Land­tages (ohne Anmeldung und ohne Mund­schutz) war für die Düs­sel­dorfer Polizei kein Anlass zum Einschreiten.