Arbeitslosigkeit in Deutschland

Jobcenter, Skulpturengruppe.

Arbeitslosenzahlen
mit Vorsicht genießen

«So erfreulich die Ent­wicklung der Arbeits­lo­sigkeit in Deutschland in den letzten Jahren auch ist, sind diese Zahlen immer mit Vor­sicht zu genießen», kom­men­tiert Gabi Evers, die Vor­sit­zende der Volks­so­li­da­rität Ratingen e.V., die kürzlich vor­ge­legte Monats­sta­tistik der Bun­des­agentur für Arbeit.

Die Zahl der Arbeits­losen im Kreis Mettmann ist dem­zu­folge im Januar 2019 im Ver­gleich zum Vor­monat um 715 Per­sonen ange­stiegen. Der Anstieg der Arbeits­lo­sigkeit von Dezember auf Januar sei jedoch typisch. Ver­gleicht man die aktu­ellen Zahlen mit dem Vor­jah­res­monat, ist die Arbeits­lo­sen­quote im Land­kreis von 6,2 auf 5,7 Prozent abge­sunken. Damit folgt der Kreis Mettmann dem deutsch­land­weiten Trend: Im gesamten Bun­des­gebiet ist die Arbeits­lo­sen­quote im Ver­gleich zu Dezember um 0,4 Pro­zent­punkte ange­stiegen, liegt aber einen halben Pro­zent­punkt unter der von Januar 2018.

«Diese Zahlen», so Evers weiter, «spiegeln jedoch nicht die ganze Wahrheit wider. Nicht mit­ge­zählt werden hier die soge­nannten Unter­be­schäf­tigten, wie zum Bei­spiel Arbeits­su­chende, die an einer Qua­li­fi­zie­rungs­maß­nahme teil­nehmen. Einige ältere Arbeits­su­chende werden auf­grund recht­licher Rege­lungen nicht als arbeitslos defi­niert. Auch geben die Zahlen keine Aus­kunft darüber, ob die geschaf­fenen Arbeits­plätze befristet, unfrei­willige Teilzeit oder Leih­ar­beits­ver­hält­nisse sind. Nicht zuletzt liegen rund 20 Prozent der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tigen Voll­zeit­stellen im Nied­rig­lohn­sektor. Viele Arbeit­nehmer/-innen müssen also auf­grund ihres nied­rigen Gehalts trotz 40-Stunden-Woche Sozi­al­leis­tungen in Anspruch nehmen.» 

Manfred Evers Pres­se­sprecher
Volks­so­li­da­rität Ratingen e.V.
Foto: Rabanus Flavus
Eigenes Werk, CC0, Link