Björn Höcke streckt sich mit strahlenden Augen den ausgebreiteten Armen seines «Ziehvaters», NSDAP-Reichspropagandaleiter Joseph Goebbels, entgegen. Die Pappmaché-Skulptur hatte Wagenbaumeister Jacques Tilly bis zum Beginn des Umzuges streng geheimgehalten. Nach der Enttarnung fand das Werk sofort große Aufmerksamkeit bei den Jecken vor dem Rathaus, zeitgleich bei den Fernsehzuschauern und mit geringster Verzögerung in der Tagespresse. Bei der Farbgestaltung orientierte sich Tilly an den politischen Verbindungen: Das Hemdchen und die Schuhe von Höcke waren in AfD-Blau gehalten, Goebbels´ Hemd in Braun. Das Hakenkreuz auf weißem Grund war ausgespart. Tilly hatte wohl auf das Hakenkreuz verzichtet, weil es juristisch geahndet werden könnte, wenn er es – selbst in einem antifaschistischen Kontext – gezeigt hätte.
„Karneval in Düsseldorf 2019“ weiterlesen