Nein zum Putsch in Venezuela!

Plakat: «Hände weg von Venezuela!».

Souveränität des Landes achten!

Logo: »Flaschenpost, Zeitung der DKP für Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg und Hubbelrath«.
Son­der­ausgabe

Die Bun­des­re­gierung stellt sich mit anderen EU-Staaten, den USA und rechts­ge­rich­teten Regie­rungen in Latein­amerika an die Seite der Put­schisten in Vene­zuela. Die demo­kra­tische Ordnung Vene­zuelas, durch zahl­reiche Wahlen und Refe­renden seit 1999 legi­ti­miert, soll mit äußerer Ein­mi­schung und Gewalt beendet werden. Die USA möchten ihren «Hin­terhof» wieder in Besitz nehmen. Sie ver­suchen seit Jahren, den Willen des vene­zo­la­ni­schen Volkes zu brechen, seinen Weg eigen­ständig und unab­hängig von den Dik­taten des US-Impe­ria­lismus zu bestimmen. Putsch- und Mord­ver­suche, Desta­bi­li­sierung, Sank­tionen und Des­in­for­mation haben bislang nicht zum gewünschten Regime­wechsel geführt.

Nun wird ein Bür­ger­krieg ange­facht und offen mit einer mili­tä­ri­schen Inter­vention gedroht. Die Situation ist brand­ge­fährlich und hat bereits jetzt etliche Todes­opfer gefordert. Im Kon­flikt um Vene­zuela geht es nicht um Demo­kratie und Men­schen­rechte, wie uns vor­ge­gaukelt wird, sondern um Macht und Ein­fluss in einem der ölreichsten Länder der Erde. Zwei­fellos steht Vene­zuela vor großen wirt­schaft­lichen Pro­blemen. Sie wurden durch Boy­kott­maß­nahmen der USA und andere Aggres­sionen des Aus­lands her­bei­ge­führt, sind aber auch eine Folge von Fehl­ent­schei­dungen der Regierung Maduro. Lösungen muss das vene­zo­la­nische Volk finden. Von Donald Trump sind sie nicht zu erwarten.

Die DKP fordert die Bun­des­re­gierung auf, die auf Wahlen und Volks­be­tei­ligung fußenden demo­kra­ti­schen Struk­turen Vene­zuelas zu respek­tieren und die Regierung von Prä­sident Nicolás Maduro anzu­er­kennen. Sie fordert die USA und die EULänder auf, alle gegen Vene­zuela ver­hängten Sank­tionen, Handels- und Finanz­be­schrän­kungen sofort auf­zu­heben. Wer von »huma­ni­tärer Hilfe« spricht, es der Regierung aber erschwert, dringend benö­tigte Medi­ka­mente und Lebens­mittel zu erwerben, ist ver­logen und mit­ver­ant­wortlich für das Leid von Men­schen in Vene­zuela. Schluss mit dem Trup­pen­auf­marsch an den Grenzen Vene­zuelas! Ange­sichts der gefähr­lichen Situation, in der ein erneuter Putsch gegen die seit 20 Jahren gewählte und immer wieder bestä­tigte Regierung zunächst unter Hugo Chávez und jetzt unter Nicolás Maduro durch­ge­führt wird, bekräftigt die DKP ihre Soli­da­rität mit den fort­schritt­lichen Kräften des Landes und der Kom­mu­nis­ti­schen Partei Vene­zuelas (PCV).


Erinnerungen an Chile 1973

Die völ­ker­rechts­widrige Ein­mi­schung in die Sou­ve­rä­nität Vene­zuelas erinnert an den Putsch in Chile 1973. Auch damals wurde von den USA eine wirt­schaft­liche Krise pro­vo­ziert, die das chi­le­nische Militär dann als Vorwand für den Sturz und die Ermordung des gewählten sozia­lis­ti­schen Prä­si­denten Sal­vador Allende nahm. In dieser Situation sind alle Demo­kraten auf­ge­fordert, den Kriegs­treibern und Put­schisten in den Arm zu fallen und die legitime Regierung des Prä­si­denten Nicolás Maduro zu unterstützen.

Uwe Koopmann
Mit­glied der Bezirks­ver­tretung
im Rathaus von Ger­resheim 1999 – 2009


FLASCHEN POST Zeitung der DKP, Son­der­ausgabe Februar 2019