Die Privatisierung planwirtschaftlich geführter Betriebe durch die Treuhand bedeutete für Millionen Ostdeutsche nach der Wiedervereinigung den Weg in die Arbeitslosigkeit. Bei vielen wirkt diese Kränkung noch immer nach.
Die Story im Ersten:
Das schwierige Erbe der Treuhand
Die Treuhand war der Maschinenraum, von dem aus der wirtschaftliche Wandel nach der Wiedervereinigung Deutschlands organisiert wurde. Die Privatisierung tausender planwirtschaftlich geführter Betriebe durch die Staatsholding bedeutete für Millionen Ostdeutsche den Weg in die Arbeitslosigkeit und führte bei vielen zu einer tiefen Kränkung, die bis heute politische Ventile findet.
Der Film «Einheit, D‑Mark, Vaterland – Das schwierige Erbe der Treuhand» von Inge Kloepfer und Jobst Knigge zeigt das Wirken dieses Unternehmens in den Jahren von 1990 bis 1994. Die Autoren befragen Manager der Treuhand, Politiker und Experten über die Arbeit, die Ziele und die politischen Herausforderungen der Staatsholding. Wie frei waren die Treuhandmitarbeiter in all ihren Entscheidungen? Und hätte es keine anderen Möglichkeiten der wirtschaftlichen Wende gegeben?
Treuhand-Präsidentin Birgit Breuel wurde für viele zur Symbolfigur des brachialen Systemübergangs
An der Spitze der Treuhand stand Birgit Breuel. Als Präsidentin der Anstalt wurde sie für viele Ostdeutsche zur Symbolfigur des brachialen Systemübergangs einer Planwirtschaft zur Marktwirtschaft. Nach Jahrzehnten des Schweigens ist sie in dem Film bereit, dieses Kapitel ihres bewegten Lebens noch einmal aufzuschlagen und Rede und Antwort zu stehen. Wie hat sie gehandelt, wie sind sie, ihre Mitarbeiter und auch die Politiker mit den schwarzen Schafen und der Kriminalität in der Wendezeit umgegangen? Und wie hat sie die Anfeindungen von Ostdeutschen verkraftet, die durch die Treuhand millionenfach ihre Lebensgrundlage und ihr Selbstbewusstsein verloren?
Ein Film von Inge Kloepfer und Jobst Knigge
Quelle: daserste.de
Verfügbar bis 16.09.2019
Video: D‑Mark, Einheit, Vaterland: Das schwierige Erbe der Treuhand