Gefährliche Röhre

Pfahl mit Warnhinweis - Nicht baggern.
Pfahl mit Warnhinweis - nicht weitergehen.
In Hub­belrath warnen Mar­kie­rungs­pfähle vor den töd­lichen Gefahren der CO-Pipeline. Notruf geht an 02236 – 43000.

Neue Expertise zur
CO-Pipeline vorgelegt

Wenn die hoch­giftige Koh­len­monoxid-Leitung, die auch den Osten Düs­sel­dorfs tan­giert, mit einem kleinen Funken gezündet wird, dann könnte sie sich innerhalb von Mil­li­se­kunden zum hoch­to­xi­schen und größt­mög­lichen Syl­vester-Knaller aller Zeiten ent­wi­ckeln. Zu dieser aktu­ellen Ein­schätzung der Gefah­ren­abwehr kommt der Landrat des eben­falls betrof­fenen Land­kreises Mettmann, Thomas Hendele (CDU). Er machte deutlich, dass alle Beschwich­ti­gungen von BAYER und dem Nach­fol­ge­un­ter­nehmen COVESTRO Pla­cebos sind, die den Belas­tungen der Rea­lität nicht standhalten.

Das hindert auf der poli­ti­schen Bühne des NRW-Land­tages die Poli­tiker von CDU, FDP, SPD und AfD nicht, den Pipeline-Betreibern einen Per­sil­schein aus­zu­stellen. Dieser Schein ist sogar noch größer geworden, denn in der Ver­gan­genheit hatten sich die Land­tags­ab­ge­ord­neten, durch deren Wahl­kreis die CO-Pipeline ver­läuft, noch geschlossen gegen das Projekt aus­ge­sprochen. Diese Scham­grenze wurde jüngst fal­len­ge­lassen. Alle Platz­hirsche stimmten zu. Auch Marco Schmitz (CDU), der Gewinner im Wahl­kreis Düs­seldorf II, gab der Pipeline, die durch den Stadtteil Hub­belrath führt, seine Zustimmung.

Auf die Anfrage der DKP, wie er denn das gegenüber seinem Vor­gänger diver­gie­rende Abstim­mungs­ver­halten, also sein Votum für die Pipeline, erklären könne, wurde mit einer Antwort auf die Zeit nach den Par­la­ments­ferien ver­wiesen. Die dauern wohl noch an…

Genauer nimmt es Thomas Hendele. Nichts hat sich geändert, stellt er nach Rück­sprache mit seinem Kreis­brand­meister fest: Die Quell­menge des töd­lichen Giftes wurde falsch berechnet. Der Alar­mie­rungs­ablauf ist zeit­ver­zögert. Für den Alarm- und Gefah­ren­ab­wehrplan (AGAP) gibt es ins­gesamt keine abge­stimmte Version. Schluss­fol­gerung: «Die Feu­er­wehren im Kreis Mettmann können zwar die Wirkung der Gefahr bestimmen und ein­grenzen sowie das Ausmaß beur­teilen, aber die Bekämpfung der Gefahr ist nicht möglich.»

Text und Fotos: Uwe Koopmann