Neue Expertise zur
CO-Pipeline vorgelegt
Wenn die hochgiftige Kohlenmonoxid-Leitung, die auch den Osten Düsseldorfs tangiert, mit einem kleinen Funken gezündet wird, dann könnte sie sich innerhalb von Millisekunden zum hochtoxischen und größtmöglichen Sylvester-Knaller aller Zeiten entwickeln. Zu dieser aktuellen Einschätzung der Gefahrenabwehr kommt der Landrat des ebenfalls betroffenen Landkreises Mettmann, Thomas Hendele (CDU). Er machte deutlich, dass alle Beschwichtigungen von BAYER und dem Nachfolgeunternehmen COVESTRO Placebos sind, die den Belastungen der Realität nicht standhalten.
Das hindert auf der politischen Bühne des NRW-Landtages die Politiker von CDU, FDP, SPD und AfD nicht, den Pipeline-Betreibern einen Persilschein auszustellen. Dieser Schein ist sogar noch größer geworden, denn in der Vergangenheit hatten sich die Landtagsabgeordneten, durch deren Wahlkreis die CO-Pipeline verläuft, noch geschlossen gegen das Projekt ausgesprochen. Diese Schamgrenze wurde jüngst fallengelassen. Alle Platzhirsche stimmten zu. Auch Marco Schmitz (CDU), der Gewinner im Wahlkreis Düsseldorf II, gab der Pipeline, die durch den Stadtteil Hubbelrath führt, seine Zustimmung.
Auf die Anfrage der DKP, wie er denn das gegenüber seinem Vorgänger divergierende Abstimmungsverhalten, also sein Votum für die Pipeline, erklären könne, wurde mit einer Antwort auf die Zeit nach den Parlamentsferien verwiesen. Die dauern wohl noch an…
Genauer nimmt es Thomas Hendele. Nichts hat sich geändert, stellt er nach Rücksprache mit seinem Kreisbrandmeister fest: Die Quellmenge des tödlichen Giftes wurde falsch berechnet. Der Alarmierungsablauf ist zeitverzögert. Für den Alarm- und Gefahrenabwehrplan (AGAP) gibt es insgesamt keine abgestimmte Version. Schlussfolgerung: «Die Feuerwehren im Kreis Mettmann können zwar die Wirkung der Gefahr bestimmen und eingrenzen sowie das Ausmaß beurteilen, aber die Bekämpfung der Gefahr ist nicht möglich.»
Text und Fotos: Uwe Koopmann