Kommunist in Erkrath geehrt

Stolperstein und Gedenken
für Peter Hupertz

Gedenken.
Ehrung und symbo­li­sche Verle­gung des Stolpersteins

Es wurde »nur« eine symbo­li­sche Verle­gung des Stolper­steins für den Erk­rather Kom­mu­nis­ten Peter Hupertz (Jg. 1897). Die Minus­grade ließen nicht zu, dass der Künstler Gunter Demnig den Stolper­stein gegen den Pflaster­stein auf dem Geh­weg vor dem Haus Rathel­becker Weg 11 aus­tau­schen konnte. Die Stadt­ver­waltung sicherte zu, dass der Stolper­stein, sobald Tau­wetter herrscht, in das Pflaster ein­ge­las­sen wird.

Edel­traud van Venrooy (SPD), Stell­ver­tre­tende Bür­ger­meis­terin in Erkrath, for­derte auf, den Terror und die Gewalt der national­sozialis­tischen Dik­tatur nicht zu ver­gessen und daraus Lehren zu ziehen: »Jeder von uns hat die Pflicht, genau hin­zu­sehen und die Geschichte wach zu halten.« Sie erin­nerte daran, dass am 28. Januar 2007 bereits die Stolper­steine für zwei andere Kommu­nisten, Otto Lukat und Emil Schmidt, verlegt worden seien. Alle drei waren von der NS-Justiz unter Bruch aller rechts­staatlichen Grund­sätze zum Tode ver­ur­teilt und am 27. März 1934 mit dem Beil im Düssel­dorfer Gefängnis »Ulmer Höh’« ent­hauptet worden.

Stolperstein. Abbildung von der website des Künstlers.

Für die Düs­sel­dorfer Justiz hatten die NS-Unrechts­ur­teile auch nach 1945 noch Bestand. Sie wurden nicht aufgehoben. 

Ver­schiedene Ver­suche, die Opfer juris­tisch zu reha­bi­li­tieren, wurden abge­wiesen. Erst zwi­schen 1998 und 2009 wurden Unrechts­ur­teile aus der NS-Zeit durch Bun­des­gesetz annul­liert. Eine Ent­schä­digung oder Ent­schul­digung der Justiz gab es für die Ange­hö­rigen auch danach nicht.

Schü­le­rinnen und Schüler des Erkrather Gym­na­siums hatten den Lebens­lauf von Peter Hupertz umfang­reich recher­chiert. Sie stellten die Ergeb­nisse ihrer Arbeit vor, die Hupertz in die damalige Zeit am Ende der Weima­rer Repu­blik und dem Beginn der NS-Herr­schaft ein­ordnete. Eine der zahl­reichen aufmerk­samen Teil­nehmer war Wal­traud Servos, die Enkelin von Emil Schmidt. Ein Bläser­trio der Jugend­musik­schule gab dem Gedenken einen fei­er­lichen Rahmen.