Scharfer Protest gegen Recep Tayyip Erdogan vor dem Düsseldorfer Landtag
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08.06.2013 | Die rund 500 Teilnehmer an der Demonstration vom DGB-Haus zur Kundgebung am Landtag in Düsseldorf waren sich einig: Mit Vertretern des Staatsterrors in der Türkei darf es keinen Dialog geben. In einer Solidaritätsresolution forderten sie die Bundesregierung auf, »politischen Druck auf die AKP-Regierung auszuüben und sich von dieser undemokratischen Vorgehensweise zu distanzieren.«
Zu der Veranstaltung hatte ein breites Bündnis um das Düsseldorfer Türkei-Zentrum mit dem Thema »Solidarität mit den Protesten in der Türkei – Taksim ist überall« aufgerufen. Die Transparente und Fahnen spiegelten diese breite Vielfalt wider. Die »Tagesthemen« der ARD berichteten nicht über diese Kundgebung, sondern über eine anschließende Demonstration des Vereins »Atatürk Bildungs- und Kulturzentrum e.V. Duisburg« vom Düsseldorfer Burgplatz zum Landtag.
Rechtsanwalt Ercan Kanar, Vorsitzender des Istanbuler Menschenrechtsvereins (IHD), charakterisierte voller Élan die augenblickliche Situation in der größten Stadt der Türkei, die von Einschüchterungen und staatsterroristischen Praktiken gekennzeichnet werde.
Nihat Öztürk (IG Metall) fordert demokratische Rechte ein.
Nihat Öztürk, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Düsseldorf-Neuss, solidarisierte sich mit dem Protest in zahlreichen türkischen Städten. Er verurteilte die Eingriffe der Regierung in viele Bereiche der Privatsphäre, die Sanktionen gegen Journalisten und die Unterstützung des Staatsterrors. Mit Erdogan dürfe es so lange keinen Dialog geben, wie er die demokratischen Rechte der Bürger missachte.
Muzaffer Gürenc, Musiker und Liedermacher, ergänzte politisch und musikalisch engagiert das Programm mit Zeilen von Nazim Hikmet, die er auf seiner Baglama (Saz) aus dem Holz des Maulbeerbaumes begleitete.
Uwe Koopmann
Fotos: Bettina Ohnesorge
Fotogalerie von Gisela Blomberg
ÜBERALL IST TAKSIM – ÜBERALL IST WIDERSTAND!
Düsseldorf, 08.06.2013