Düsseldorf buttert 800.000 Euro in die »Bambi«-Verblödungsschau
DKP protestiert gegen die Verschwendung von Steuergeldern
Welch ein Image-Gewinn für Düsseldorf: Aufgeblasener Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) mit »Bambi« auf rotem Teppich.
22.11.2012 | Heute Abend werden die goldenen »Bambis« des Medienkonzerns Hubert Burda im Congress Center Düsseldorf (CCD) überreicht. Die Größen der NRW-Landeshauptstadt sind dabei. Politik und Großkapital feiern sich und beglückwünschen die aktuellen Ideologie-Vermittler aus der medialen Verblödungsindustrie. Beteiligt ist auch die Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH, eine städtische Tochter, und zwar mit einem Zuschuss von 800.000 Euro.
Die DKP Düsseldorf protestiert gegen diese Verschwendung städtischer Finanzen, die an anderer Stelle dringend in den Kommunalhaushalt gesteckt werden könnten. Sie hält die eigenfinanzierte Selbstbeweihräucherung der Stadt für einen Hohn, denn der Burda-Konzern mit Focus, Freundin, Playboy und Goldenen Blättern könnte das »Bambi«-Spektakel locker aus eigener Tasche begleichen. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro.
Wenige Tage vor dem »Bambi«-Event lehnte es der CDU/FDP-majorisierte Kulturausschuss der Stadt Düsseldorf ab, 30.000 Euro für die Anmietung des Gerresheimer Bahnhofes zu übernehmen. Der Förderverein Industriepfad Düsseldorf hatte den Plan, dort ein »Museum der Mobilität« einzurichten. Das droht nun zu scheitern. Schon vorher hatte es die Stadt abgelehnt, den Bahnhof von der Bahn zu kaufen. Zahlreiche Bürger hatten sich dafür eingesetzt, das Gebäude sozial und kulturell zu nutzen. Das Museum Kunstpalast hat seit geraumer Zeit einen Dachschaden. Mehrere Räume können deshalb nicht genutzt werden. Die Sammlung »Kunst befreit« kann nicht gezeigt werden. Die Lüge von den knappen Kassen enttarnte die Stadt nun selbst durch die Freigabe der 800.000 Euro für das Spektakel des Burda-Konzerns.
Uwe Koopmann