Protest gegen Flüchtlingspolitik der EU

Demonstrant*innen, Transparent: «Stoppt das Sterben im Mittelmeer!».
Der ein­dring­liche Appell ging vor dem Düs­sel­dorfer DGB-Haus nach Berlin, Brüssel und Rom: «Stoppt das Sterben im Mit­telmeer!» Foto: Uwe Koopmann

Retter nicht länger
juristisch verfolgen
Schiffe zurückgeben

Rund 7000 Men­schen demons­trierten am Samstag in NRW in 18 Städten gegen die töd­liche Flücht­lings­po­litik der EU im Mit­telmeer, mehr als 700 waren es in Düs­seldorf. Mit einer Demons­tration vom DGB-Haus knüpften die Teil­nehmer an eine Kund­gebung an, mit der sie bereits in der Woche zuvor vor dem Düs­sel­dorfer Rathaus die Ver­wei­gerung von Ret­tungs­maß­nahmen beklagt hatten.

Oliver Ongaro von der Flücht­lings­hilfe «STAY!» kri­ti­sierte scharf, dass die ver­ant­wort­lichen Poli­tiker eher bereit seien, die Retter zu ver­haften und die Ret­tungs­schiffe zu kon­fis­zieren statt den Flücht­lingen einen sicheren Hafen anzu­bieten. Er begrüßte mit Nach­druck, dass der Druck auf die Poli­tiker nicht nachlasse.

Mike Schöpping, ein ziviler See­not­retter, schil­derte ergreifend seine Erleb­nisse auf ver­schie­denen Ret­tungs­schiffen. Die begrenzten Ret­tungs­mög­lich­keiten stellte eine Medi­zin­stu­dentin dar, die sich auf dem Ret­tungs­schiff engagierte.

Vor dem Haus des Minis­ter­prä­si­denten wurde nach einer Demo durch die Innen­stadt, vorbei an Bank­zen­tralen und Ein­kaufs­tempeln an der Königs­allee, die For­derung wie­derholt, die Retter nicht länger juris­tisch zu ver­folgen und die Schiffe zurück­zu­geben. Während zahl­reiche Städte sich in der Zwi­schenzeit bereit­fanden, die Flücht­linge auf­zu­nehmen, zeigen sich die EU-Länder nicht willig, die Kon­takte zu den ver­bre­che­risch agie­renden Küs­ten­wachen und Lagern in Libyen abzubrechen.

Eine ein­ge­spielte Tonband-Bot­schaft von Carola Rackete erin­nerte an die ver­schie­denen Schiffe, die jetzt noch auf dem Mit­telmeer zwi­schen Lbyen und Italien mit Flücht­lingen unterwegs sind und denen die Ein­fahrt in einen Hafen ver­wehrt wird. Mit einer Schwei­ge­minute und Lichtern, die auf dem Johannes-Rau-Platz auf­ge­stellt wurden, endete die Kundgebung.

Text und Foto: Uwe Koopmann


Rede See­brücke